Günstig & gut fürs Klima:Mit Wärmepumpen Umwelt & Geldbeutel schonen

Angesichts der Energiekrise und des Klimawandels stehen Hausbesitzer vor der Herausforderung, ihre Heizung effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Die Lösung lautet: Wärmepumpen! Diese modernen Geräte bieten eine großartige Möglichkeit, schädliche Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig unsere Ausgaben zu senken.

Mit dem neuen Heizungsgesetz, das in Kürze in Deutschland in Kraft tritt, wird der Einsatz von Gas- und Ölheizungen eingeschränkt. Stattdessen werden Wärmepumpen und der Anschluss ans Fernwärmenetz als bevorzugte Optionen empfohlen.

Damit Sie sich im Dschungel der Wärmepumpen zurecht finden, möchten wir Ihnen einen übersichtlichen Leitfaden rund um Wärmepumpen als Heizmethode an die Hand geben und dabei auf die verschiedenen Arten von Wärmepumpen, die sinnvollsten Anwendungsszenarien und die erwartbaren Kosten und Fördermöglichkeiten von Wärmepumpen eingehen.

So funktioniert's: Wie Sie mit einer Wärmepumpe heizen (und kühlen)

Wärmepumpen schonen die Umwelt und den Geldbeutel

Wärmepumpen nutzen Energie aus der Umwelt. Die Technologie funktioniert wie ein Kühlschrank – nur andersherum. Mithilfe eines chemisch-physikalischen Verfahrens transportiert das System Wärme über einen geschlossenen Rohrkreislauf ins Haus und verteilt sie dort auf die Heizkörper. Ist die Heizflüssigkeit abgekühlt, wird sie wieder zurückgeleitet und erneut erhitzt. 

Auch umgekehrt funktioniert das Prozedere – im Sommer können Sie die Wärmepumpe nutzen, um Ihr Haus angenehm kühl zu halten. Wärmepumpen ziehen ihre Energie entweder aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Umgebungsluft. Außerdem gibt es noch eine Sonderform: Die sog. Abwasser-Wärmepumpe gewinnt Hitze aus häuslichem oder auch kommunalem Schmutzwasser. Mehr zu den einzelnen Wärmepumpen-Arten erfahren Sie weiter unten.

Vor- & Nachteile:Was für Wärmepumpen spricht – und was nicht

Vorteile

  • Betreibt man eine Wärmepumpe mit Ökostrom, z. B. aus Solar, so arbeitet die Technologie absolut klimafreundlich und komplett emissionsfrei.
  • Weil die Technik ihre Energie aus der Umwelt zieht, nutzen Sie – außer bei bestimmten Hybridheizungen – keinerlei fossile Energieträger.
  • Deswegen ist auch keine Lagerung erforderlich und die Transportwege entfallen.
  • Entsprechend platzsparend zeigen sich die Systeme innerhalb des Hauses.
  • Zudem überzeugen Wärmepumpen im Vergleich zu anderen Technologien wie Gas- oder Ölheizungen mit ihrem geringen Wartungsaufwand.
  • Für immer heißer werdende Sommer außerdem besonders praktisch: Wärmepumpen können Räume nicht nur beheizen, sondern auch abkühlen, wenn die Temperaturen draußen steigen.
  • Die KfW bietet Förderungen für Wärmepumpen-Anlagen an.

Nachteile

  • Ein Nachteil der Wärmepumpen-Technik: Der Standort Ihrer Immobilie entscheidet darüber, welche Umweltenergie Sie nutzen können, z. B. aus dem Erdreich oder Grundwasser. Je nachdem, was in Ihrer Umgebung möglich ist, kommen dabei langwierige und aufwendige Genehmigungsverfahren auf Sie zu.
  • Die Erschließungskosten sind zudem recht hoch – außer Sie entscheiden sich für eine Luft-Wärmepumpe (siehe nächster Abschnitt).
  • Zum Betrieb des Systems benötigen Sie Strom. Wird dieser konventionell erzeugt, entstehen dabei allerdings Emissionen – ein weiterer Minuspunkt.
  • Wärmepumpen kommen als alleinige Heizmethode außerdem nur bei sehr gut gedämmten Gebäuden in Betracht, weil sie sonst unwirtschaftlich arbeiten. Ggf. macht dann eine Hybridheizung mit einer weiteren Technologie mehr Sinn – z. B. umweltfreundlich mit Solarthermie.

4 + 1 Arten:
Die verschiedenen Wärmepumpen im Überblick

Grafik Sole-Wasser-Wärmepumpe

Sole-Wasser-Wärmepumpe

Sole-Wasser-Wärmepumpen nutzen üblicherweise die Wärme des Erdreichs. Entweder geschieht dies über flächig in frostfreier Tiefe verlegte Kollektoren oder über senkrechte Sonden.

Für Erdkollektoren ist eine relativ große Fläche notwendig, die nicht überbaut oder versiegelt werden darf. Sondenbohrungen haben meist eine Tiefe bis zu 100 Metern. Die Kollektorenfläche bzw. Sondentiefe und Anzahl sind abhängig von Faktoren wie Gebäudeheizlast, Energiebedarf, Art des Untergrunds etc. abhängig. Beide Arten der Nutzung sind genehmigungspflichtig.

Die Kosten für den Einsatz von Sole-Wasser-Wärmepumpen hängen von verschiedenen Faktoren wie Größe, Effizienz, Leistung und Standort ab. Im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen können die Anschaffungskosten höher sein. 

Grafik Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Mit einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe wird die Wärmeenergie aus dem Grundwasser genutzt. Die Technik hat den Vorteil, dass dabei nur sehr geringe Temperaturschwankungen bei ganzjährig hohen Quelletemperaturen auftreten. Die Betriebskosten sind zudem ähnlich niedrig wie bei der Erdwärmenutzung. Zur Installation müssen zwei Brunnen gebohrt werden: Ein Saugbrunnen, über den das Grundwasser gefördert wird und ein Schluckbrunnen, der das in der Wärmepumpe abgekühlte Wasser wieder aufnimmt.

Im Vorfeld sollte die Qualität des Grundwassers geprüft werden, bei hohen Eisen- und Mangangehalten können die Brunnen geschädigt werden, eine regelmäßige Untersuchung ist empfehlenswert. Die Anlagen können auch über Zwischenwärmeübertrager betrieben werden, damit das Grundwasser nicht direkt mit der Wärmepumpe in Kontakt kommt. Die Kosten sind ähnlich wie bei Erdwärmeanlagen, und auch bei ihnen ist eine Genehmigung erforderlich.

Grafik Abwasser-Wärmepumpe

Abwasser-Wärmepumpe

Abwasser-Wärmepumpen nutzen die Energie von häuslichen oder kommunalen Abwässern. Hierfür werden spezielle Wärmeübertrager genutzt, die beispielsweise in die Kanalisation eingebaut werden können. Der Einsatz in einzelnen Einfamilienhäusern ist unüblich.

Die Anlagen sind sehr effizient, da die Wärmequelle ganzjährig Temperaturen zwischen 10 und 20 °C hat. Damit so wenig thermische Energie verloren geht, wie möglich, sind kurze Wege wichtig. Die Kosten stellen sich bei der Abwasser-Wärmepumpe ähnlich dar wie bei der konventionellen Wasser-Wasser-Wärmepumpe.

Grafik Luft-Wasser-Wärmepumpe

Luft-Wasser-Wärmepumpe

Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Energie der Umgebungsluft oder des Raumes für die Erzeugung von Raumwärme und Warmwasser. Im Vergleich zu den anderen Wärmepumpenarten sind die Anschaffungskosten für Luft-Wasser-Wärmepumpen in der Regel niedriger. Es ist jedoch zu beachten, dass die Betriebskosten aufgrund des geringeren Wirkungsgrads im Durchschnitt etwas höher sein können. Für die Erschließung der Wärmequelle sind vergleichsweise geringe Kosten erforderlich.

Grafik Luft-Luft-Wärmepumpe

Luft-Luft-Wärmepumpe

Luft-Luft-Wärmepumpen nutzen den Energieinhalt der Außenluft für die Erzeugung von Raumwärme und Warmwasser. Sie unterscheiden sich von den anderen Wärmepumpenarten, da sie die Wärme direkt an die Raumluft abgeben. Die Anschaffungskosten für eine Luft-Luft-Wärmepumpe sind in der Regel niedriger als bei anderen Arten. Es fallen kaum Kosten für die Erschließung der Wärmequelle an. Allerdings kann die Effizienz etwas geringer sein, insbesondere bei Geräten, die speziell für die Trinkwassererwärmung genutzt werden und die Raumluft oder Abluft nutzen.

Wärmepumpe - in welchen Gebäuden lohnt sich die Installation?

Wärmepumpe für das Einfamilienhaus

Wenn Sie in einem Einfamilienhaus leben, könnte eine Wärmepumpe die optimale Lösung für Sie sein. Insbesondere dann, wenn Ihr Haus gut isoliert ist und eine niedrige Heizlast aufweist. Eine Wärmepumpe ermöglicht Ihnen eine effiziente und nachhaltige Beheizung Ihres Hauses, was zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs und der Heizkosten führt. Zudem bieten Einfamilienhäuser oft ausreichend Platz für die Installation einer Wärmepumpe.

Wärmepumpe für das Mehrfamilienhaus

Auch in Mehrfamilienhäusern kann eine Wärmepumpe eine geeignete Option sein, vorausgesetzt, bestimmte Faktoren werden berücksichtigt. Dazu zählen die Größe des Gebäudes, die Anzahl der Wohneinheiten und die individuellen Wärmeanforderungen der Bewohner. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Leistung der Wärmepumpe den Bedarf des gesamten Gebäudes abdecken kann. Je nach Situation kann entweder in eine zentrale Wärmepumpenanlage investiert werden, die das gesamte Gebäude versorgt, oder in mehrere dezentralen Wärmepumpen, die jeweils eine oder wenige Wohneinheiten mit Wärme versorgen.

Wärmepumpen in Altbauten

Die Eignung einer Wärmepumpe für einen Altbau hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein gut gedämmter Altbau mit einer niedrigen Heizlast und ausreichend Platz für die Installation einer Wärmepumpe bietet gute Voraussetzungen. Eine umfassende energetische Sanierung des Altbaus kann ebenfalls dazu beitragen, die Effizienz einer Wärmepumpe zu maximieren. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind oft eine praktikable Option für Altbauten, da sie keine aufwendigen Erdarbeiten erfordern.

Dabei ist es jedoch wichtig sicherzustellen, dass genügend Platz für die Außeneinheit vorhanden ist und auch die Geräuschentwicklung berücksichtigt wird. Alternativ können Erdwärmepumpen eine geeignete Option für Altbauten sein, wobei geologische Gegebenheiten wie Bodenbeschaffenheit und Grundwasserstand beachtet werden müssen.

Investition in die Energieeffizienz - die Kosten für Wärmepumpen

Wenn Sie über den Einbau und die Wartung einer Wärmepumpe nachdenken, sollten Sie die damit verbundenen Kosten berücksichtigen. Diese können je nach verschiedenen Faktoren variieren. Bei einer Wärmepumpe fallen in der Regel Kosten für die Anschaffung der eigentlichen Wärmepumpeneinheit sowie für die Installation an, einschließlich der mechanischen und elektrischen Arbeiten sowie des Anschlusses an Ihr Heizsystem und die Stromversorgung. Bei Erdwärmepumpen können zusätzliche Kosten für Bohrungen von Erdkollektoren oder Tiefenbohrungen entstehen.

Die genauen Kosten hängen von Ihrer individuellen Situation ab und sollten im Vorfeld mit Fachleuten besprochen werden. Zusätzlich zu den Installationskosten kommen noch Wartungs- und Instandhaltungskosten hinzu, um sicherzustellen, dass Ihre Wärmepumpe langfristig effizient arbeitet.

Die Gesamtkosten werden von der Art der Wärmepumpe, ihrer Größe und Leistungsfähigkeit, der Komplexität der Installation und den spezifischen Gegebenheiten Ihres Gebäudes beeinflusst. 

Die Kosten für den Heizstrom einer Wärmepumpe sind von verschiedenen Faktoren abhängig, wie zum Beispiel der Effizienz der Wärmepumpe, dem aktuellen Strompreis und Ihrem individuellen Wärmebedarf. Wärmepumpen haben im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen einen niedrigeren Energieverbrauch, was zu niedrigeren Heizkosten führen kann. Daher können sich Wärmepumpen als langfristige Investition lohnen.

Um die Effizienz und Betriebsfähigkeit Ihrer Wärmepumpe sicherzustellen, ist eine regelmäßige Wartung unerlässlich. Die Kosten für die Wartung variieren je nach Art der Wärmepumpe und dem Umfang der Arbeiten. Es empfiehlt sich, regelmäßige Wartungsverträge mit spezialisierten Fachleuten abzuschließen, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und die Lebensdauer Ihrer Wärmepumpe zu verlängern.


MIT DIESEN KOSTEN IST ZU RECHNEN

Sie planen eine Heizungssanierung und möchten sich einen ersten Überblick über die zu erwartenden Kosten verschaffen? Unser „Heizungsrechner“ hilft Ihnen dabei, unter Angabe Ihrer individuellen Anforderungen, mögliche Kosten im Vorfeld zu ermitteln. Nach einem Gespräch mit Ihrem persönlichen Berater vor Ort erhalten Sie anschließend ein auf Sie zugeschnittenes Angebot für Ihre zukünftige Heizungsanlage.

Finanzieller Rückenwind für grüne Wärme - Profitieren Sie von der Förderung Ihrer Wärmepumpe

Möchten Sie in Ihrem Zuhause auf nachhaltige Wärme setzen? Wir haben großartige Neuigkeiten für Sie! Sowohl beim Bau eines neuen Hauses als auch bei der Sanierung Ihres bestehenden Gebäudes können Sie finanzielle Unterstützung für den Einbau einer umweltfreundlichen Wärmepumpe erhalten. Die Förderprogramme, die Ihnen dabei helfen können, sind die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und das Bundesförderprogramm Klimafreundlicher Neubau (KFN).

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ist ein umfassendes Förderprogramm, das Ihnen finanzielle Zuschüsse für verschiedene Arten von Wärmepumpen bietet. Je nach Art der Anwendung können Sie dabei einen Kostenzuschuss von 25 bis 40 Prozent erhalten. Besonders der Austausch ineffizienter Heizsysteme wie alter Gas-, Öl- oder Kohleheizungen wird großzügig gefördert. Auch die Nutzung der Wärmequellen Erdreich, Grundwasser und Abwasser wird finanziell unterstützt. Wenn Sie ein Einfamilienhaus besitzen, können Sie auf diese Weise hohe vier- oder sogar niedrige fünfstellige Beträge sparen.

Das Bundesförderprogramm klimafreundlicher Neubau (KFN) bietet Ihnen eine weitere Möglichkeit der Förderung. Hier liegt der Fokus auf der Reduzierung von Treibhausgasen und des Primärenergiebedarfs bei Neubauten. Die Förderung erfolgt in Form von zinsgünstigen Krediten ohne Tilgungszuschüsse. So können Sie bis zu 100 Prozent der förderfähigen Kosten finanzieren lassen. Die Obergrenze für Wohngebäude liegt bei 100.000 Euro pro Wohneinheit und für Nicht-Wohngebäude bei 2.000 Euro pro Quadratmeter Grundfläche. Wurde Ihr Neubauvorhaben mit dem Qualitätssiegel "nachhaltiges Gebäude" zertifiziert, erhalten Sie sogar eine noch höhere Förderung.

Auch im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) werden Großwärmepumpen und nachhaltige Quartierkonzepte finanziell gefördert. Sowohl Transformationspläne als auch Machbarkeitsstudien für Neubauten und bestehende Netzwerke können förderfähig sein. Selbst einzelne Umsetzungsmaßnahmen und die Betriebskosten können eine Förderung beanspruchen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die förderfähigen Modelle und die Höhe der Förderung ständig im Wandel sind. Um von den Vorteilen der Förderungen für Wärmepumpen im Bestand oder beim Neubau profitieren zu können, sollten Sie keine Zeit verlieren und den Einbau Ihrer Wärmepumpe so schnell wie möglich angehen. Nutzen Sie diese Chance, um nicht nur Ihren Geldbeutel zu entlasten, sondern auch einen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt zu leisten.


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